GEMÄLDE
des Impressionismus und Post-Impressionismus sind seit über 25 Jahren das Spezialgebiet von ZIBELIUS FINE ART. 1995 hat Sven Zibelius die Leitung des Kunsthandels übernommen. Er ist als Sachvertändiger tätig und gilt als anerkannter Experte für die verschiedenen Malschulen, Maltechniken und Stilentwicklungen in Deutschland und Frankreich im Zeitraum 1860 bis 1920.
Die Aufmerksamkeit der Maler jener Zeit galt der empfindsamen Beobachtung der Natur, den wechselnden Phänomenen des Lichts und deren Bedeutung für die individuelle farbige Erscheinung. Um einzigartige Momente und Eindrücke unmittelbar umsetzen zu können, malten Künstler ihre Werke nicht mehr im Atelier, sondern direkt vor dem Motiv unter freiem Himmel, also "en plein air". Die Farbe wurde entgegen der akademischen Lehrmeinung zum primären Gestaltungsmittel erhoben. Zeichnerische Elemente traten in den Hintergrund.
Die impressionistische Sehweise führte zu lichthaltiger Malerei und spontaner Strichführung. Für die Ebene des Betrachters ergeben sich daraus Freiräume zum persönlichen Erleben und Entdecken des Kunstwerkes. Der Betrachter wird aus der Rolle des passiven Zuschauers gelöst.
Die Sujets zeigen flüchtige Augenblicke und zufällige Motive, die durch einen lockeren Pinselstrich interpretiert werden. Die Aussage des Bildes ist zunehmend relativ, da sie zugleich mit vom Betrachtenden abhängt. Im Impressionismus wird folglich die offene Bildgestalt hervorgehoben, die sich als Ausschnitt aus Raum und Zeit ausweist. Sowohl der Akt des Malens als eine spontane kreative Tätigkeit, als auch das Kunstwerk als deren bleibende Spur erwuchsen zu einem eigenständigen geistigen Wert.
Der IMPRESSIONISMUS
als Stil entstand aus einer Bewegung französischer Maler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Den offiziellen Kunstgeschmack gaben damals die regelmäßigen Ausstellungen des im Louvre stattfindenden Salon de Paris vor. Jedoch strebten Parallel- und Gegenveranstaltungen nach mehr Unabhängigkeit.
Ein Umbruch erfolgte, als 1863 im konservativen Salon de Paris von 5000 eingereichten Werken 3000 von der Jury abgelehnt wurden, wegen mangelnder Qualität aufgrund zu flüchtiger Malweise und ähnlicher Kritik. Angesichts der zahlreichen empörten Künstler bewilligte Napoleon III. die Eröffnung des neuen Salon des Refusés, dem "Salon der Zurückgewiesenen".
Von einer Reihe von Kunsthistorikern wird diese Ausstellung als Geburtsstunde der Moderne eingestuft.
In der Folge manifestierte sich neben anderen eine GRUPPE von französischen Künstlern die 1874 erstmals gemeinsam ausstellten.
Zu diesem Kreis gehörten Claude Monet, Auguste Renoir, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Edgar Degas, Paul Cézanne und Berthe Morisot. Ebenso waren dabei Eugène Boudin, Felix Bracquemond, Armand Guillaumin, Stanislas Lépine, Giuseppe de Nittis, Henri Rouart und spätere andere mehr.
Von 1874 bis 1886 fanden insgesamt 8 Gruppenausstellungen statt (1874, 1876, 1877, 1879, 1880, 1881, 1882, 1886), mit unterschiedlicher Beteiligung der genannten und weiterer Künstler, wie beispielsweise
Frédéric Samuel Cordey.
Der BEGRIFF Impressionismus
abgeleitet von lat. impressio (Eindruck) bzw. frz. impressionnisme, etablierte sich im Zusammenhang mit der ersten Gruppenausstellung 1874. Die Namengebung wurde dadurch begünstigt, dass die von Monet eingesandten Arbeiten durch monotone Bildtitel dem Bruder von Auguste Renoir, Edmond, missfallen hatten. Monet benannte daraufhin kurzerhand das 1872 entstandene Gemälde "Ansicht von Le Havre" in "Eindruck eines Sonnenaufgangs" um: Impression - soleil levant.
Der Kunstkritiker Louis Leroy leitete aus diesem Titel wegen der angeblich nur als minderwertig, oberflächlich einzuschätzenden Malweise spöttische Bemerkungen über DIE IMPRESSIONISTEN ab. Daraufhin wurden in der Folge und werden noch heute die an mindestens einer der Gruppenausstellungen teilhabenden Maler als Impressionisten bezeichnet; anfangs verspottet und bald schon verehrt.
Der nachfolgende POST-IMPRESSIONISMUS
entwickelte sich ab 1880 - 1885 zunächst in der Stilrichtung und Maltechnik des Pointillismus, auch Neo-Impressionismus genannt.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts machten sich französische Maler wie Georges Seurat (1859-1891,
Paul Signac (1863-1935) und
Louis Hayet (1864-1940) die neu aufkommenden, wissenschaftlichen Farbtheorien, beispielsweise von Maxwell, maltechnisch zu Nutze. Sie setzten die Farben unvermischt als Farbpunkte oder kurze Striche nebeneinander. Durch subtraktive Farbmischung im Auge des Betrachters entsteht dann beispielsweise aus blauen und gelben Farbpunkten der Farbeindruck Grün, jedoch mit einer als Vibration zu beschreibenden Bildwirkung. Monumentales, stilbildendes Hauptwerk war das im Original eine Breite von drei Metern messende Gemälde La Grande Jatte (Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, 1884–1886) von Seurat.
Weitere wichtige Maler aus diesem Kreis waren
Hippolyte Petitjean,
Henri Lebasque,
Maximilien Luce.
Durch die Weiterentwicklung und teilweise Verschmelzung der (post-) impressionistischen Stilmittel und Maltechniken entstehen bis weit in das 20. Jahrhundert hinein verschiedene neue Ansätze. Diese führen entweder wie bei Louis Valtat (1869-1952) zum Fauvismus, oder es erwachsen eigene regionale Malschulen, wie die École de Pont-Aven (
Maufra,
Moret, Delavallée) oder die École de Rouen (Angrand, Lebourg, Pinchon).
Am KUNSTMARKT
gehören die Gemälde des Impressionismus und Post-Impressionismus zu den begehrten, stets rekordverdächtigen Kunstobjekten, die allen anderen Trends oder Krisen trotzend laufend einen Wertzuwachs zu verzeichnen haben. Das hat seinen Grund auch in der Eingangs erwähnten besonderen Teilhabe des Betrachters am Empfinden und Erleben des Kunstwerks. Sicher übt dabei die oft regelrecht mitreißende Strichführung sowie die lichthaltige und vieltonige Farbpalette eine positiv anregende Stimmung auf uns aus.
Wenn bei Ihnen der Wunsch entsteht, sich mit der besonderen Aura eines werthaltigen Originals oder einer Sammlung mit diesem Schwerpunkt dauerhaft umgeben zu wollen, stehen wir für Sie als kompetenter
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